ProTecBird – Kollisions­ver­meidung an Wind­energie­anlagen

Mit dem System AVES bietet ProTecBird ein Verfahren zur automatischen Erkennung und Art­identifikation von Vögeln. Ziel ist es unter anderem, Kollisionen geschützter Arten mit Wind­energie­anlagen zu vermeiden.

Weitere Informationen zu ProTecBird finden Sie auf der ProTecBird-Website: www.protecbird.com

Artenschutz mit KI-basierter Technologie


ProTecBird ist ein neu gegründetes Joint Venture, dass sich auf den Arten- und Umweltschutz in Zusammenhang mit Vögeln spezialisiert hat. Das Joint Venture wurde von den Firmen BioConsult SH und Protectis Air im November 2021 gegründet. Es vereint die biologische Expertise von BioConsult SH und die Erfahrungen im Bereich von technischen Schutzkonzepten der Protectis Air.

Mit dem System AVES bietet ProTecBird KI-basierte Produktlösungen für einen beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und für die Reduzierung von Gesundheitsrisiken und Materialschäden im industriellen und landwirtschaftlichen Bereich.

Die vier Produktlösungen der AVES-Familie


AVES Wind Onshore

AVES Wind Onshore dient dem Schutz von Vögeln und löst somit einen wichtigen artenschutzrechtlichen Konflikt bei der Genehmigung von Windenergieanlagen. Damit erleichtert sich, mit der Einbindung des Systems in die Windparksteuerung, der Ausbau der Windenergie an Land.

Das entwickelte System, AVES (Abkürzung für Automatisches Vogel-Erkennungssystem) ist ein kamerabasiertes Vogelerkennungssystem. Es filtert aus einem oder mehreren live Videostreams sich bewegender Objekte die typischen Merkmale und Bewegungsmuster von windkraftsensiblen Vogelarten heraus, die in Gefahr sind, mit Rotorblättern zu kollidieren. Durch die Kombination von mehreren Kameras werden Flugrichtung und Fluggeschwindigkeit erfasst und somit die Annäherung von Vögeln an bestimmte Windkraftanlagen oder an Windparkgrenzen verfolgt. Unterschreitet eine windkraftsensible Vogelart den festgelegten Mindestabstand und nähert sich weiter einer Anlage an (Reaktionsbereich), erfolgt eine Signalübertragung an die WEA und diese geht in eine kurzfristige Betriebsregulierung (Trudelmodus). Es erfolgt eine Reduzierung der Rotorendrehzahl und das signifikant erhöhte Tötungsrisiko durch Kollision wird dadurch vermieden.

Entfernt sich der Vogel aus dem Erfassungsbereich, wird der Trudelmodus beendet. Eine ereignisbezogene Abschaltung führt zur Reduzierung von pauschalen und längerfristigen Abschaltauflagen (z.B. während der Brut- und Fortpflanzungsperiode, während der Bewirtschaftung, bei geringer Flugaktivität etc.) und erhöht somit die Effizienz von Anlagen und ganzen Windparks.

AVES Wind Offshore

Auch bei der Planung und Genehmigung von Offshore-Anlagen sind die besonderen Bestimmungen zum Schutz der Avifauna zu berücksichtigen. Bei dem AVES Offshore Projekt handelt es sich derzeit um ein reines Monitoring System, um zu erfassen, wie viele Vögel in welcher Zeit (Tag und Nacht) durch den Rotorbereich fliegen.

AVES Industry/Airport

Die Produkte AVES-Industry und AVES-Airport sind Entwicklungen von Vogelschutzkonzepten im industriellen Bereich. Beide Produkte sind dazu entwickelt, um ereignisbezogen und nur in dafür vorgesehenen Bereichen Vögel zu vergrämen und diese so vor Beschädigung, Verschmutzungen zu schützen.

 

Die Kameras von AVES Onshore und AVES Industry und deren Funktionsweise.

Weitere Informationen


Die Entwicklung von AVES Onshore wird gefördert durch die Wirtschaftsförderung des Landes Schleswig-Holstein. Ziel ist es einen Wirksamkeitsnachweis (Senkung des signifikant erhöhten Tötungsrisikos der jeweilig windkraftsensiblen Art) des AVES-Systems im Jahr 2023 durch die Zuarbeit von unabhängigen Gutachtern, dem KNE und dem LfU zu erhalten.

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