Muschelmonitoring
Seit 1998 werden Muschelbänke im Wattenmeer jährlich im Rahmen des Trilateralen Monitoring- und Bewertungs-Programmes untersucht.
Wie verändern sich Muschelbänke im Lauf der Jahre?
Muschelbänke gehören zu den artenreichsten Lebensgemeinschaften im Wattenmeer und sind eine wertvolle Nahrungsquelle und ein wichtiges Habitat für Vögel und Wirbellose.
Projektziele
Das Ziel des Muschelmonitorings ist es, einen jährlichen Überblick über Aufbau und Struktur der Muschelbänke zu generieren und ihre langfristige Entwicklung zu dokumentieren.
Methoden
Die Erfassungen der eulitoralen Muschelbänke finden hauptsächlich von Mai bis September statt. Von Land oder per Boot werden die Muschelbänke bei Niedrigwasser aufgesucht, um verschiedene Daten zu erheben. Bei den Begehungen wird der Umriss der Bänke mit GPS vermessen und der Bedeckungsgrad bestimmt. Zur Erfassung von Abundanz, Größenverteilung, Biomasse und Kondition der Muscheln werden Proben entnommen, die später im Labor ausgewertet werden.
Weiterhin wird die Artengemeinschaft dieses Lebensraums auf vier repräsentativen Bänken erfasst. Im September wird die Begleitfauna zur Untersuchung von Struktur und Dynamik von Endo- und Epibenthos erhoben.
Ergänzend zu der lokalen Datenerhebung im Watt lässt die Nationalparkverwaltung digitale Luftbildbefliegungen durchführen (zweimal in 5 Jahren) um eine flächendeckende Bestandsaufnahme zu erreichen. Diese Daten werden dem Muschelmonitoring zur weiteren Auswertung zur Verfügung gestellt. Auf Bilddatensätzen des gesamten nordfriesischen und von Teilen des dithmarscher Wattenmeeres werden sowohl die bekannten Standorte verifiziert als auch die eulitoralen Flächen auf neu besiedelte Muschelbankstandorte überprüft.
Die Erfassungen sublitoraler Muschelvorkommen erfolgt mithilfe einer kleinen Muscheldredge vom Schiff aus. Bekannte Standorte und weitere Bereiche werden auf Vorkommen überprüft. Diese Methode gibt wertvolle Hinweise auf sublitorale Standorte, die zum Teil über Jahre hinweg bestätigt werden konnten.
Die Vorgehensweise für das Muschelmonitoring ist durch das Trilateral Monitoring and Assessment Program (TMAG 1991) trilateral zwischen Dänemark, Deutschland und den Niederlanden abgestimmt (siehe auch Nehls & Büttger 2006).
Publikationen
Miesmuschelmonitoring 1998-2005 im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer. Ein Projekt im Rahmen des Trilateral Monitoring and Assessment Program (TMAP)
(Hrsg. BioConsult SH). Husum (DEU), Im Auftrag des Landesamtes für den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, S: 165
TMAP Manual. The Trilateral Monitoring and Assessment Program (TMAP).
Common Wadden Sea Secretariat/Wilhelmshaven (DEU)