Artspezifische Wirksamkeiten von Vogelschutzmarkern an Freileitungen

In diesem Forschungsvorhaben wurde der Entwurf einer Fachkonvention erarbeitet, der belastbare Vorgaben für die Bewertung beziehungsweise die Senkung des Tötungsrisikos von Vögeln an Freileitungen dokumentiert.

Vogelschutzmarker an Freileitungen – Wie effektiv schützen Vogelschutzmarker Vögel vor Kollisionen an Stromleitungen?


Durch Kollisionen an Freileitungen (Hoch- und Höchst­spannungs­leitungen) sterben regelmäßig Vögel. Dieses wurde sowohl in Studien für Deutschland und Europa als auch weltweit dokumentiert.

Um diese durch Kollisionen mit Freileitungen bewirkte Mortalität von Vögeln zu verringern, hat sich weltweit der Einsatz von Vogelschutzmarkern etabliert.

Dabei zeigen Untersuchungen zur Wirksamkeit dieser Vogelschutzmarker Unterschiede in der Wirksamkeit hinsichtlich des Vogelschutzmarker-Modells, wie auch hinsichtlich der betroffenen Arten-/gruppen.

Belastbare Daten zur Wirksamkeit liegen dabei bisher nur für sehr wenige Vogelarten vor. Das Wissen um die Wirksamkeit der Vogelschutzmarker ist jedoch wichtig, um eine projektbedingte mögliche Erhöhung des Tötungsrisikos für kollisionsgefährdete Arten beim Bau einer Freileitung zu ermitteln.

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurde das Wissen auf der Grundlage einer internationalen Literaturauswertung, Expertenkonsultationen sowie eines Expertenworkshops zusammengestellt. Basierend darauf wurde die artspezifische Wirkung der Strommarker analysiert und bewertet.

Aus den Ergebnissen wurde ein Konventionsvorschlag zur artbezogenen Wirksamkeit der Vogelschutzmarker erarbeitet. Er umfasst Aussagen zu 164 Vogelarten hinsichtlich der artspezifischen Reduktionswirkung des konstellationsspezifischen Risikos (nach der Methodik von Bernotat und Dierschke 2016). Damit ermöglicht er im jeweiligen Einzelfall eines Projektes eine Bewertung der Minderungswirkung auf das Tötungsrisiko.

Der Konventionsvorschlag bildet den derzeitigen Stand der besten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Thematik ab. Er erfüllt damit die fachlichen und rechtlichen Anforderungen, die sich aus dem europäischen Gebiets- und Artenschutz an Maßnahmen zur Vermeidung bzw. Minderung ergeben.

Bernotat, D. & Dierschke, V. (2016): Übergeordnete Kriterien zur Bewertung der Mortalität wildlebender Tiere im Rahmen von Projekten und Eingriffen - 3. Fassung - Stand 20.09.2016, – Leipzig (Bundesamt für Naturschutz, 463 S.

www.natur-und-erneuerbare.de/aktuelles/details/uebergeordneten-kriterien-zur-bewertung-der-mortalitaet-wildlebender-tiere-im-rahmen-von-projekten-und-eingriffen/

Publikationen


Liesenjohann, M., Blew J., Fronczek, S., Reichenbach, M., Bernotat, D. (2020)

Wirksamkeit von Vogelschutzmarkern. Ein Fachkonventionsvorschlag zur Minderung an Freileitungen.

Naturschutz und Landschaftsplanung 52 (04) 2020. Seite 184-190.

Liesenjohann, M., Blew, J., Fronczek, S., Reichenbach, M. & Bernotat, D. (2019)

Artspezifische Wirksamkeiten von Vogelschutzmarkern an Freileitungen. Methodische Grundlagen zur Einstufung der Minderungswirkung durch Vogelschutzmarker – ein Fachkonventionsvorschlag

Bundesamt für Naturschutz (Hrsg.). BfN -Skripten 537: 286 S.

Weitere Informationen


Eine ausführliche Projektbeschreibung finden Sie auf der Website des BfN zu diesem Projekt.

Eine Zusammenfassung steht kann ebenfalls auf den Seiten des BfN herunter geladen werden.

  • Laufzeit

    2016 - 2018

  • Förderkennzeichen

    3516 83 0700

  • Gefördert durch

  • Partner

    ARSU (Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH Oldenburg)

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