Baubegleitung zur Heideentwicklung

Im September 2018 führte BioConsult SH eine ökologische Umweltbaubegleitung bei Renaturierungsmaßnahmen in Heidegebieten durch.

Heiden – ein Lebensraum für viele gefährdete Tier und Pflanzenarten


Bei Heiden handelt es sich um Flächen, die durch menschliche Beeinflussung entstanden sind. Über die Zeit haben sich diese Bereiche zu einem Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten entwickelt. Mit den Veränderungen in der Landwirtschaft sind viele Heidegebiete aus der Nutzung genommen worden, wodurch Sie sich verändern (einsetzende Sukzession) und keinen Lebensraum mehr für die heidetypischen Arten wie z. B. Besen- oder Glockenheide, bieten.

Im Projekt Heideentwicklung in Dithmarschen des Bündnis Naturschutz in Dithmarschen e. V. werden Maßnahmen entwickelt und durchgeführt, um die verbliebenen lokalen Heidevorkommen zu erhalten, aufzuwerten und naturschutzfachlich zu entwickeln. Dazu sollen degenerierte Heidekomplexe wieder in aktive Sandheide (FFH-LRT 4030 und BTK-SH „TH“) überführt werden. Eine der beiden von BioConsult SH begleiteten Maßnahmen wurde dabei in einer degenerierten Binnendünenlandschaft (FFH-LRT 2310 & 2320 BTK-SH „TB“) durchgeführt.

Dazu wurden im September 2018 in verschiedenen Projektgebieten mehrere Flächen geplaggt (Entfernung des humusreichen Oberbodens) und Gehölze entfernt. Der Schwerpunkt der Maßnahme war die Zurückdrängung der spätblühenden Traubenkirsche, des Pfeifengrases und des Land‑Reitgrases. In den bearbeiteten Bereichen wurde ein kleinflächiges Mosaik aus Offenstandorten für die Wiederansiedlung von Heidepflanzen und Strukturen (z. B. Heiderestbestände) geschaffen, dessen zahlreiche Grenzstrukturen einer Vielzahl von heidetypischen Tierarten wie z. B. der Kreuzotter, Lebensräume bieten.

 

 

 

 

 

Die Aufgabe von BioConsult SH war es zu gewährleisten, dass mit geringstmöglichem Eingriff (Erhaltung des Bodenreliefs, Beachtung artenschutz- und naturschutzfachlicher Belange) das Ziel der Maßnahme (Zurückdrängung der Zielarten) in den bearbeiteten Flächen möglichst effektiv umgesetzt wird.

Im Einzelnen umfasste die ökologische Umweltbaubegleitung folgende Maßnahmen:

  • Bauleitung vor Ort in direkter Abstimmung mit den Baggerführern
  • Beaufsichtigung und Hilfestellung bei der Umsetzung der Plaggmaßnahmen
  • Einhaltung der artenschutzrechtlichen Belange – insbesondere in Bezug auf Reptilien (Waldeidechse und Ringelnatter) – durch Kontrolle und ggf. vorsichtiges Umsetzen von Individuen aus dem direkten Gefahrenbereich

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