Erfassung Südlicher Glattwale im Südpazifik

Für die Erfassung wurden WorldView-2-Archivbilder mit einer Auflösung von 0,46 m/pixel vom August 2020 verwendet.

Zunächst prüfte der SPACEWHALE-Algorithmus die Satellitenbilder auf das Vorhandensein von Walen.

Anschließend überprüften Experten, inwieweit die vom Algorithmus bestimmten Objekte tatsächlich Wale waren, um eine Verwechslung mit zum Beispiel Booten, Felsen oder Wellen auszuschließen.

Eine Erfassung der Wale vom Boot aus fand im Abstand von zwölf Stunden im Untersuchungsgebiet statt.

Auf den Satellitenbildern ließen sich nicht nur die adulten Wale erfassen und bestimmen, sondern auch die Jungtiere. Am 17. August 2020 wurden mit Sicherheit insgesamt 113 erwachsene Südliche Glattwale und 58 Jungtiere im Erfassungsgebiet gezählt.

Die Anzahl der Wale, die mit beiden Methoden entdeckt wurden, war trotz des 12-stündigen Unterschieds zwischen den Zeitpunkten der Datenerfassung annähernd gleich. Die Zahl der Kälber, die per Satellit entdeckt wurden, war etwas geringer als bei den bootgestützten Untersuchungen. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass der Algorithmus Kälber übersah, die während der Momentaufnahme vollständig von ihren Müttern verdeckt wurden. Die Verwendung von Bildern mit höherer Auflösung (ca. 0,30 m/pixel) könnte die Erkennung von Kälbern verbessern, die nicht vollständig von ihren Müttern verdeckt sind.

Die Studie in Port Ross zeigt, dass Satellitenerhebungen gut geeignet sind, um Großwale in entlegenen Gebieten zu erfassen. Die Anwendung satellitengestützter Erfassungen kann zur Ergänzung vorhandener Daten und zur Erforschung und Schließung von Datenlücken eingesetzt werden.