SPACEWHALE gewinnt inter­nationalen Technologie­wettbewerb

Husum,

Der von BioConsult SH und HiDef Aerial Surveying Ltd. entwickelte Service SPACEWHALE gewinnt die GRAVITY Challenge, ein globales Technologie-Innovationsprogramm von Deloitte.

Vier Menschen stehen vor dem Firmenschild der Firma BioConsult SH.

Unsere Kolleginnen und Kollegen vom Team SPACEWHALE: (v.l.): Vladislav Kosarev, Amel Ben Mahjoub, Julika Voß und Caroline Höschle. Es fehlen Grant Humphries und Kelly Macleod unserer Schwesterfirma HiDef Aerial Surveying Ltd.

Wir freuen uns mit unseren Kolleginnen und Kollegen vom Team SPACEWHALE! Sie zählen zu den Gewinnern des internationalen Wettbewerbs „GRAVITY Challenge“, einem globalen Technologie-Innovationsprogramm von Deloitte.

Unsere Presseerklärung:

Husumer Forscherteam gewinnt internationalen Technologiewettbewerb

Durch moderne Weltraumtechnologie und künstliche Intelligenz kann ein Husumer Forscherteam bedrohte Großwale besser schützen: Der Service „SPACEWHALE“ erkennt Wale auf Satellitenbildern mit Hilfe eines eigens entwickelten Algorithmus, um ihren Bestand und ihre Verbreitung auf hoher See zu beziffern. Mit diesem Service gewann das Forscherteam die GRAVITY Challenge, ein globales Technologie-Innovationsprogramm von Deloitte, und erhielt eine Förderung von über 67.000€ für weitere Studien.

In der Vergangenheit sind die Populationen von Großwalen in allen Ozeanen zurückgegangen. Allerdings spielen Wale eine wichtige Rolle im Kohlenstoffkreislauf: „Wir wissen heute, dass Wale das Klima beeinflussen und eine überragende Rolle bei der Aufrechterhaltung eines gesunden Ozeans spielen“, sagt Chris Butler-Stroud, Geschäftsführer der Umweltschutzorganisation Whale and Dolphin Conservation (WDC). Daher untersuchen Forschende aus aller Welt, wo wie viele Wale vorkommen. Insbesondere in abgelegenen Gebieten ist über die Verbreitung von Meeressäugern jedoch wenig bekannt. Erhebungen per Schiff und aus der Luft decken in der Regel nur relativ kleine Gebiete ab und können zeitaufwändig und teuer sein, während akustische Erfassungen bei den meisten Arten nur schwer in Bestandszahlen umgerechnet werden können.

Neue Technologien können diese Wissenslücken schließen und über die Grenzen der traditionellen Methoden hinausgehen: Mit Satellitenbildern kann man große abgelegene Meeresoberflächen effektiv nach Walen absuchen. Viele Fragen, für die es bisher jeweils einzelne biologische Studien brauchte, kann der SPACEWHALE-Service mit wenigen Klicks beantworten: Wo sind besonders viele Meeressäuger? Welche Gebiete werden von ihnen kaum genutzt? Und wann durchqueren Wale eine bestimmte Region auf ihrer Wanderung? „Die Antworten auf diese und andere Fragen sind entscheidend, damit Schutzmaßnahmen möglichst effektiv gestaltet werden und sich die Walbestände erholen“, sagt SPACEWHALE-Projektleiterin Caroline Höschle.

Das unabhängige Forschungs- und Consultingbüro BioConsult SH hat den SPACEWHALE-Service zusammen mit englischen und amerikanischen Wissenschaftler*innen entwickelt. Unterstützt wurde das Projekt durch Mittel der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) im Rahmen des Space Solutions Programms.

Mit dem Geld von Deloitte möchten WDC und SPACEWHALE nun Satellitenbilder von einem Gebiet auswerten, in dem bisher keine oder nur sehr wenig Informationen über die Bestände von Walen vorliegen. Diese Studie soll als Grundlage für die Ausweisung von neuen Meeresschutzgebieten dienen. „Wir glauben, dass wir durch unsere Zusammenarbeit eine echte Chance haben, die Welt zu einem besseren und sichereren Ort für Wale und Delfine zu machen“, sagt Chris Butler-Stroud. Insgesamt 4000 km² sollen im Indischen Ozean oder östlichen tropischen Pazifik untersucht werden. Caroline Höschle sagt: „Diese Studie hat das Potenzial, Naturschutz auf eine ganz neue räumliche Dimension zu heben, und kann somit als Vorbild dienen, damit weitere Projekte dieser Art in allen Weltmeeren durchgeführt werden.“

Weitere Informationen finden Sie auf der Service-Website www.spacewhales.de.